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Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeitenden?

Die Mitarbeiterzufriedenheit ist der Nr. 1 Erfolgsfaktor für wissensbasierte Organisationen. NPO gelingt es besonders gut ihre Mitarbeitenden zu motivieren. Aber wird diese Stärke auch gepflegt und regelmässig analysiert?

Für Business-Leute gilt: „You can’t manage what you can’t measure.“ In allen Management-Zahlen steckt aber der „Fluch der Effizienz“. Unternehmen konzentrieren sich so sehr auf Effizienz, dass sie über die Effektivität straucheln. Anstatt sich auf ihr Kernziel zu konzentrieren, achten sie zu sehr auf begrenzte Messgrössen wie Kostensenkung etc.

Aber noch relevanter: Das Streben nach Effizienz kann Manager so kaltschnäuzig machen, dass sie Dinge mehr mögen, als sie Menschen mögen. Würden alle Mitarbeitenden durch Roboter ersetzt, wäre die Führung eines Geschäfts viel einfacher. Auch wenn nicht alle so krass denken, so zeigt der Begriff „Human Ressources“ doch die latente Versuchung, Menschen in Dinge zu verwandeln.

In meinem Blog-Beitrag vor eineinhalb Jahren habe ich dargelegt, was die „For-Profit“-Welt von den NPO in den Bereichen Mitarbeitermotivation und Marketing lernen kann. Ich denke, das hat sich sogar noch verstärkt – vor allem in der Mitarbeiterführung.

Da NPO mit vergleichsweise wenig Zahlen ihr Geschäft führen müssen, müssen sie mehr ihren Mitarbeitenden vertrauen. Der positive Effekt: höhere Mitarbeitermotivation. Die Mitarbeiterzufriedenheit hat einen wesentlichen positiven Zusammenhang mit der Kundenbindung und einen negativen Zusammenhang mit der Mitarbeiter-Fluktuation. Nicht erstaunlich, aber gut zu wissen, dass das erst kürzlich erneut nachgewiesen wurde. Die Studie basierte auf Daten des Meinungsforschungsinstituts Gallup und umfasst 1,9 Millionen Mitarbeitende in 230 verschiedenen Organisationen in 73 Ländern.

Korrelation beweist natürlich keine Kausalität. Es könnte sein, dass die Arbeit für ein erfolgreiches Unternehmen die Mitarbeiter zufriedener macht als umgekehrt. Frühere Studien konnten jedoch zeigen, dass Verbesserungen der Arbeitsmoral einer Produktivitätssteigerung vorausgehen – eher als umgekehrt.
Es lohnt sich also herauszufinden, wie zufrieden die Mitarbeitenden sind, und wie sich die Zufriedenheit über die Zeit verändert. Und obwohl oder gerade weil NPO in diesem Bereich besser als For-Profit-Organisationen sind, macht es Sinn dieser Stärke besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Aber wie? Im Internet bin ich auf einen Service gestossen, den es sich zu testen lohnt: „Friday“. „Friday“ gibt es seit letztem Jahr. Und ihre Kundenliste ist schon ziemlich beeindruckend. Für NPO gilt zwar oft: „You must manage what you can’t measure.“ Und das kann sogar ein Vorteil sein, um nicht dem „Fluch der Effizienz“ zu verfallen. Bei der Mitarbeiterzufriedenheit allerdings dürfte es ich lohnen, regelmässig über den Stand orientiert zu sein.

Anmerkung des Autors: Ich bin weder an Friday beteiligt, noch habe ich den Service ausprobiert. Erfahrungsberichte sind als Kommentar auf diesem Blog willkommen.
Artikel teilweise in Anlehnung an „The curse of efficiency“ und „Employee happiness and business success are linked“, The Economist 27. Juli und 1. August 2019

Tipp: „Friday“ misst wöchentlich die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, analysiert sie und leitete das Resultat anonym an alle in der Organisation zurück. „Friday“ gibt auch Empfehlungen zur Verbesserung. Damit werden die Teams ermutigt, jede Woche über ihre Ergebnisse zu sprechen und zu diskutieren, was in der nächsten Woche verbessert werden könnte.

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